Planarien (Turbellaria) - Erfahrungsbericht und Bekämpfungsmethoden

 

Planarien (Scheibenwürmer, Strudelwürmer, Plattwürmer, Turbellarien) sind unliebsame Gäste die sich, unter anderem an Aquarienschnecken vergreifen. Desweiteren sind es Aasfresser und ich kann sie zu hunderten beobachten, wenn es Frostfutter gibt. Ich vermute auch, dass sie Jungfische und kleine Garnelen anfallen, da ich seitdem die Planarien vorhanden sind, deutlich weniger Nachwuchs habe. Ist ein Aquarium mit Planarien verseucht, sieht man oft massenweise leere Schneckenhäuser rumliegen. Eingeschleppt werden diese Tiere hauptsächlich über das Füttern von Lebend-, Frostfutter oder aus anderen infizierten Becken durch die Übertragung von Pflanzen und Tieren.

Die Würmer vermehren sich durch Eier, die wie ein Schneckengelege an die Scheibe geheftet werden. Die Tiere leben selbst bei einer Teilung weiter und es bilden sich neue Planarien aus kleinsten Resten. Wenn man sie einmal im Becken hat, wird man sie kaum wieder los. Einerseits werden sie von Labyrinthern gefressen, andererseits kann man noch zur Chemiekeule greifen. Bei meinem vorletzten Experiment, was gegen Schnecken eingesetzt wurde, konnte ich beobachten, dass die Scheibenwürmer dieses Gemisch nicht vertrugen und innerhalb kürzester Zeit verendeten. Es handelte sich um ein Salz- und Kupfergemisch. Vom Tierarzt kann man sich auch Flubenol verschreiben lassen, dieses Mittel wirkt bei richtiger Anwendung 100%-ig.

Neben diesen Varianten, gibt es noch die Möglichkeiten, Planarien mit heißem Wasser bzw. Kohlensäurehaltigem Wasser zu töten. Ein absammeln bringt nichts, da sich die Tiere unglaublich schnell vermehren und sich überall im Becken befinden. Vor einiger Zeit wurden Versuche unternommen, die Scheibenwürmer mittels Knoblauch zu töten. Sehr erfolgreiche Resultate habe ich aber bisher nicht gelesen und auch persönlich keine guten Erfahrungen mit der Knoblauchkur gemacht. Ich habe diese Methode einst in einem Nanohummelgarnelenbecken eingesetzt, die einzigsten Tiere die ich verloren habe waren leider die Garnelen, sodass diese Methode für mich nicht mehr in Betracht kommt. Die Gefahr, dass das Wasser kippt ist einfach zu groß, hinzu kommt der Gestank der über ein paar Tage anhält.

Mein letztes Experiment - Das Essigbad.

Durch das stöbern im Netz bin ich auf eine Methode aufmerksam geworden, die doch so nahe liegt bzw. steht: Essigessenz. Dieses Mittel besteht bekannter Maßen aus Säure, ich habe für das Essigbad 25%-iges genommen. Auf 20l Wasser habe ich etwa 350ml gegeben, darin habe ich dann sämtliche Aquarienpflanzen aus dem verseuchten Becken "gebadet" (max. 5 Minuten). Allerdings erfolgte das Bad nicht im Hauptbecken, sondern in einem nicht benutzten Plastikbecken. Zur optimalen Verteilung der Säure habe ich eine Membranpumpe mit Sprudelstein angeschlossen. Die Planarien verätzen zusehends und lösen sich regelrecht auf. Nach dem "Bad" habe ich alle Pflanzen in einem Eimer zwischen gelagert. Dazu habe ich allerdings meinen Absaugeimer benutzt, um sicher zu gehen, dass meine anderen Becken nicht mit Essig in Kontakt kommen. Danach kamen sie in ihr Becken zurück. Dieses Becken hat zudem einen neuen Bodengrund bekommen, deshalb konnte ich die Pflanzen extern baden.

Wichtig ist dabei, dass das Hauptbecken ordentlich sauber gemacht wird, um sicher zu gehen, dass alle Planarien abgestorben sind. Die Verträglichkeit der Pflanzen mit Essig teste ich momentan noch, am besten geeignet sind Kurzbäder. Ich habe bei meinem ersten Experiment die Badezeit wohl übertrieben und so bekommen sämtliche Pflanzen (vorallem die Anubiasarten) braune Stellen auf den Blättern. Vielleicht erholen sie sich aber nochmal.

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