Haltungsbericht Zwergkärpfling - Heterandria formosa |
Deutscher Name: Zwergkärpfling
Wissenschaftlicher Name: Heterandria formosa
Synonyme: Girardinus formosus, Gabusia formosa, Heterandria ommata, Hydragyra formosa, Rivulus ommatus, Zygonectes manni
Vorkommen: Südkarolina, Florida (USA), Georgia, Carolina (beide Staaten), Louisiana und New Orleans. Entlang der Küstengewässer leben die Zwerge auch in brackigen Biotopen, doch findet man sie überwiegend in Süßwasser-Habitaten.
Ersteinführung: 1912 durch Siggelkow
Geschlechtsunterschiede: Die Männchen sind etwa halb so groß und besitzen ein Gonopodium
Sozialverhalten: friedlicher, lebendgebärender Zahnkarpfen der zur Gesellschaftung nicht gut geeignet ist, höchstens mit kleinen Arten
Haltungsbedingungen: Zwergkärpflinge mögen kleine Becken mit dichter Bepflanzung
Temperatur: 18 - 26°C
Benötigte Wasserwerte: etwa 15° GH, 6,5 - 8,0 pH
Größe: Männchen 2 cm, Weibchen 4,5 cm
Beckengröße: 30 Liter (40x25x25) bis 54 Liter
Zucht: Das Gebären der Jungen erfolgt über einen Zeitraum von etwa 2 Wochen maximal 77 Tagen. Die Zucht ist leicht.
Futter: feines Flockenfutter, feines FD-Futter, Grünalgen sowie Lebendfutter wie Wasserflöhe. Artemia, Mikrowürmer, Cyclops, Essigälchen und Einzeller (Rädertierchen, Pantoffeltierchen)
Besonderheit: Der Zwergkärpfling ist einer der kleinsten Fische, Nr. 8 der sog. Rangliste und ist eher etwas für Kenner. Er ist recht ansprechend gefärbt (schwarzer Längsstrich, z.T. rötliche Rückenflossen). Leider hat er nur eine recht kurze Lebensdauer von 1,5 - 2 Jahren.
Ich bekam einige Tiere eher zufällig auf einer Fischbörse im Erfurter Aquarium, dass war im Januar 2006, ich nahm also 10 dieser Tiere mit und somit entstand meine Vorliebe für kleine Aquarien. Innerhalb kürzester Zeit verdoppelte sich der Bestand. H. formosa Männchen balzen nicht, sie gelangen durch eine Überfallbalz zur Kopulation. Männchen sind dennoch bis zu einem gewissen Grad auf die Kooperation des Weibchens bei der Kopulation angewiesen, da diese nur erfolgt, wenn das Weibchen an einer Stelle verharrt oder nur langsam schwimmt.Zwergkärpflinge zeichnen sich, im Gegensatz zu einem großen Teil anderer Poeciliiden, durch Superfötation aus, d.h. im Ovar finden sich mindestens zwei, manchmal bis zu neun Bruten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, deswegen werden einzelne Jungfische in mehreren Tagen gebährt, nicht alle mit einmal. Außerdem können Weibchen von H. formosa Spermien nach einer einmaligen Begattung noch bis zu zehn Monaten speichern. Die Männchen bilden kleine Reviere, die gegen andere Männchen verteidigt werden. Weibchen gleicher Gesamtlänge halten sich dagegen in einem lockeren Verband auf.
Weibchen zeigen aggressives Verhalten, indem sie ebenfalls den Rücken krümmen. Dieses Verhalten wurde nahezu ausschließlich gegenüber anderen Weibchen gezeigt. Die Jungfische haben eine Besonderheit, ihnen fehlt ein Fluchtverhalten. Sie suchen keine Distanz zum Muttertier, sie zeigen gegenüber ihren Artgenossen sogar eine gewisse Vertrautheit. Die Erwachsenen stellen dem wenige Millimeter großen Nachwuchs somit nicht nach. Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind dicht verkrautete Aquarien unbedingtes Muss! Dazu gehören auch Schwimmpflanzen wo sich die Tiere zurückziehen können.