Das Tümpeln oder Beschaffung von Lebendfutter |
In dieser Kategorie geben wir unsere Tümpelerfahrungen weiter. Wir hoffen, euch einige Anregungen und interessante Informationen geben zu können. Aber was ist eigentlich das "tümpeln"? Tümpel sind kleine Gewässer wie Weiher, Teiche usw. aus denen wir Lebendfutter für unsere Aquarientiere beschaffen. eim tümpeln lernt man die Natur kennen, man kann Lebewesen beobachten, sich entspannen oder einfach nur mit anderen Aquarianern austauschen.
Grundausstattung:
- verschiedene Kescher (kleiner, handelsüblicher AQ-Kescher und größere mit langem, ausziehbarem Stiel)
- ein Eimer (oder Schüssel)
- entsprechende Kleidung (wetterfest)
- evt. Siebsatz zur Sortierung
- leere Gurkengläser
Futtertiere:
Das ist wohl die interessanteste Frage, was kann man alles fangen? Das kommt natürlich auf die jeweiligen Gewässer an, so fängt man in Regentonnen oft Mückenlarven, in Teichen oft Cyclops, Wasserflöhe uvm. Man muss nur flexibel sein und darf sich nicht nur auf ein Gewässer beschränken, da die Fangergebnisse auch temperaturabhängig sind. Mückenlarven lassen sich bereits im Frühjahr in Wasserlachen am Waldrand finden und Bachflohkrebse in langsam fließenden Bächen, es gibt also unzählige Möglichkeiten, Lebendfutter zu beschaffen. Heute haben wir viele wei0e Mückenlarven und einige normale Mückenlarven (Stechmücke) in einem Waldteich gefangen (Anfang August), die Cyclopspopulation scheint dagegen stark abgenommen zu haben.
Weitere Lebendfutterarten sind weiße- und rote Mückenlarven, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven und Wasserasseln.
Ungeeignete Futtertiere und was man sich sonst noch einschleppen kann (siehe auch hier):
Die meisten dieser Arten ernähren sich räuberisch und können vor allem Jungfische schaden oder sie sind einfach zu groß.
- Gelbrandkäferlarven (räuberisch)
- Libellenlarven (räuberisch)
- Rückenschwimmer
- Larven des Furchenschwimmers (vermutlich auch räuberisch)
- Rattenschwanzlarven
- WassermilbenWeitere ungeliebte Gäste können sein:
- Planarien (Strudelwürmer, Scheibenwürmer)
- Hydra (Süßwasserpolypen)
- Karpfenläuse
- FräßkopfwürmerTipps:
- man sollte bereits beim fangen auf unerwünschte Beifänge achten und diese ggf. aussortieren
- gefangene Futtertiere im freien lagern, da Geruchsbildung meist unvermeidbar ist
- beim fangen von Lebendfutter sollte man helle, flache Eimer nehmen, hier kann man schön hinein sehen
Nachfolgend ein paar Fangergebnisse vom 17.05.2007 in einem Waldteich. Zu sehen sind die Ergebnisse aus einem der beiden Gurkengläser. Zudem hatten wir noch einen 3l Eimer mit. Insgesamt war der Ertrag mehr als beachtlich und bestand zu 80% aus Cyclops, 5% Wasserflöhe, 5% weiße Mückenlarven, etwa 5% Eintagsfliegenlarven, der Rest war anderes Getier.
eingepflanztes Laichkraut, welches ich bei einer Tümpeltour aus einem Fluss gefischt habe.
Weitere Literatur:
Aquarienfische gesund ernähren
Heinz Bremer, Ulmer Verlag
3-8001-7366-2Futtertierzucht
Friederich/Volland, Ulmer Verlag
3-8001-7382-4Leben in Bach und Teich
Heiko Bellmann
3-572-01085-3
Was lebt in Tümpel Bach und Weiher
Wolfgang Engelhardt
3-440-04144-1